Plastisch-Ästhetische Chirurgie | Brust

Brustchirurgie

Die Brust ist nicht allein in ihrer Bedeutung als biologisches Organ zur Ernährung eines Säuglings bedeutsam sondern wie kein anderes Merkmal bei der Frau Symbol ihrer Weiblichkeit. Physiologische, soziale, kulturelle und andere Faktoren beeinflussen das Wohlbefinden einer Frau bezogen auf ihre Brust.

Krankhafte ebenso wie ästhetisch störende Veränderungen können das Erfordernis einer Operation nach sich ziehen. In den vergangenen Jahren hat es eine stürmische Entwicklung auf allen Feldern der Brustchirurgie gegeben. Die Vielzahl der operativen Möglichkeiten kann hier nicht erschöpfend dargestellt werden. Diese Seiten sollen jedoch eine Orientierung bezüglich häufiger Probleme geben.

Brustvergrößerung

Der Wunsch nach einer Vergrößerung kann bei jungen Frauen entstehen, wenn Größe und Form individuell als zu klein (sog. Hypoplasie) bzw. zu schlaff (sog. Ptose) empfunden werden oder wenn Unterschiede (sog. Asymmetrie) bestehen. Im Laufe der Zeit unterliegt die Brust einer Vielzahl von Einflüssen beispielsweise durch Schwangerschaft, Gewichtsverlust oder altersbedingte hormonelle Veränderungen. Eine Operation soll dabei sowohl die Größe als auch die Form berücksichtigen.

Grundsätzlich kann, sofern der Körper ausgewachsen ist, der Eingriff in jedem Alter vorgenommen werden. Jedoch müssen individuelle Faktoren, wie Alter, Gewebequalität, Gewichtsverhalten und vieles andere beachtet werden. Eine Schwangerschaft beeinflusst das Operationsergebnis in erheblicher Weise.

Eine ausführliche Beratung ist notwendig, um einerseits Ihren Anspruch an die gewünschte Brustform herauszufinden. Andererseits muss dies mit den physiologischen Gegebenheiten ihres Körpers und den technischen Möglichkeiten einer Operation abgeglichen werden. Das Beratungsgespräch hat zudem zu Inhalt, eingehend zu besprechen, welche operativen Alternativen, welche Implantate, welche Implantatlage oder welche Schnittführung zur Verfügung stehen.

Methoden der Brustvergrößerung mit körpereigenem Gewebe sind möglich jedoch technisch sehr aufwändig. Aus diesem Grund bilden sie nicht die erste Wahl, sondern kommen erst dann zum Einsatz, wenn Implantate nicht vertragen werden. Implantate bestehen nahezu ausschließlich aus einer Silikonkautschukhülle mit aufgerauter Oberfläche. Als Füllstoff wird vorwiegend Silikongel, selten Kochsalzlösung verwendet. Es existiert eine Vielzahl von Formen (rund, flaches/hohes Profil, anatomisch, Tropfenform u. v. a. m.) und Größen, so dass eine individuelle Auswahl erforderlich ist.

Im Gespräch erläutern wir Ihnen die Vor- und Nachteile verschiedener Schnittführungen ebenso wie die Alternativen der Platzierung des Implantates. Neben allgemeinen Risiken, die bei jeder Operation vorkommen, wie Blutungen oder Wundheilungsstörungen, ist als spezifisches Risiko der Brustvergrößerung mit Implantaten die sog. Kapselfibrose zu nennen. Dies bedeutet die Ausbildung einer überschießenden narbigen Kapsel um das Implantat, was zu Formveränderungen aber auch zu Schmerzen führen kann. Ggf. muss dann ein Austausch der Implantate oder gar die Entfernung erfolgen. Bei sehr schlaffen Brüsten mit einem großen Hautmantel kann es neben einer Vergrößerung sinnvoll sein, eine zusätzliche Bruststraffung auszuführen.

Brustverkleinerung

Eine zu groß ausgebildete Brust führt nicht selten zu einer ausgeprägten Beeinträchtigung des Wohlbefindens. Im Vordergrund stehen für betroffene Frauen körperliche Beschwerden wie Schulter-/Nackenschmerzen, Rückenbeschwerden, entzündete Haut in der Brustumschlagfalte, einschneidende BH-Träger, Kopfschmerzen u. a. m. Oft lassen sich diese Symptome mit konservativer Behandlung wie Massagen oder auch einer Schmerztherapie nur unbefriedigend beeinflussen. Der ästhetische Aspekt tritt demgegenüber häufig in den Hintergrund.

Im Laufe der Zeit haben sich eine Vielzahl von Techniken zur Brustverkleinerung herausgebildet. Grundsätzlich soll die Operation folgendes bewirken: eine Verringerung von Brustvolumen und -masse, eine Straffung des umgebenden Hautmantels sowie die Versetzung der abgesunkenen Brustwarze noch oben. Es gibt keine für alle Situationen geeignete Methode. Die einzelnen Techniken unterscheiden sich einerseits in der Führung der Narben und andererseits durch die Art und Weise wie die Brustwarze gestielt und versetzt wird. Für die Patientin ist wesentlich, dass auf der Brust sichtbare Narben verbleiben: stets kreisförmig um den Brustwarzenvorhof, von dort senkrecht in Richtung der Brustumschlagfalte und ggf. im Verlauf der Brustumschlagfalte. Die Wahl der jeweiligen Technik hängt vom Ausmaß der Verkleinerung des Drüsenkörpers ebenso wie des Hautmantels ab. Die Operation wird in Narkose durchgeführt, ein stationärer Aufenthalt von einigen Tagen ist in den meisten Fällen notwendig.

Nach der Operation empfehlen wir das Tragen eines speziellen BH für 6 Wochen. Schwerwiegende Komplikationen wie etwa der Verlust von Drüsenkorperanteilen oder der Brustwarze sind sehr selten, können jedoch den Heilungsverlauf erheblich verlängern. Inwieweit die Kosten für den Eingriff übernommen werden, bleibt einer Einzelfallprüfung der zuständigen Krankenkasse vorbehalten.

Bruststraffung

Infolge von Schwangerschaften, Gewichtsverlusten oder im Rahmen der natürlichen Alterungsprozesse kann sich das Volumen des Brustgewebes aber auch die Spannung der Haut verringern, was zu einem Absinken der Brustwarzen (sog. Ptose) führt.

Die operative Straffung des umgebenden Hautmantels mit Versetzung der Brustwarze nach oben und Neuformung der Brustdrüse ist eine Möglichkeit, ein ästhetisch ansprechendes Resultat zu erreichen. Die Operationstechnik ähnelt auch bezüglich der Schnittführung einer Brustverkleinerung, allerdings wird kein Brustdrüsengewebe entfernt. In seltenen Fällen ist es sinnvoll, die Straffungsoperation mit der Einlage eines Implantates zu kombinieren. Für die Operation ist zumeist eine Narkose erforderlich.

Ein Aufenthalt in der Klinik von 2 bis 3 Tagen ist sinnvoll. Für 6 Wochen nach der Operation sollte ein spezieller BH getragen werden.

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Die häufig synonym verwandten Begriffe „kosmetische“ oder „Schönheitschirurgie“ sind nicht geschützt. D. h. es bedarf keiner speziellen Ausbildung, wenn ein Arzt in seiner Bezeichnung diese Begriffe führt. Demgegenüber muss der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie eine mindestens sechsjährige Weiterbildung an einer durch die Ärztekammern zugelassenen Weiterbildungsklinik leisten. In dieser Zeit sind auch eine bestimmte Zahl plastisch-ästhetischer Operationen vorgeschrieben. Die Bezeichnung darf nur führen, wer vorgeschriebene Inhalte der Weiterbildung absolviert und schließlich eine Prüfung vor der Ärztekammer bestanden hat. Deshalb kann man in diesem Zusammenhang nur den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie als sozusagen geschützte Bezeichnung anerkennen.

Unsere vordringliche Aufgabe sehen wir darin, Patienten, die sich für solche Eingriffe interessieren, nicht allein über grundsätzliche technische Möglichkeiten und Alternativen zur Veränderung bestimmter Merkmale zu informieren, sondern vor allem auch eingehend darüber zu beraten, ob eine Operation zur Lösung des Problems überhaupt geeignet ist und selbstverständlich auch welche Risiken damit im Zusammenhang stehen. Dazu reicht ein Gespräch erfahrungsgemäß nicht aus. Es kann also durchaus möglich sein, dass der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie seinem dem Patienten auch mitteilt, dass ein operativer Eingriff nicht geeignet ist, das angesprochene Problem zu beseitigen.

Wer führt die Behandlung durch?

Dr. med. Steffen Handstein

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

mehr Infos